Renault Alpine A110
Seit 1973, als Renault Alpine einen dreifach-Sieg bei der Rallye Monte Carlo landete, bin ich begeistert von diesem Auto. Es dauerte aber bis 2021, bis ich anfing, nach so einem Typ zu suchen. Die fertigen Autos waren jedoch sehr teuer und außerdem wollte ich ja selbst an dem Objekt bauen. Irgendwann fand ich im Netz eine Alpine, die zwar restauriert, aber nicht zusammengebaut war. Das war die optimale Konstellatioin für mich. Das Fahrzeug stand im Elsass und ich konnte mich mit dem französichen Besitzer gut verständigen. Die Karosserie aus GfK war exzelent hergerichtet und ich vertraute dem Verkäufer, dass alle Teile vorhanden seien. Das war dann auch so, wie sich später herausstellte. Das Interieur war komplett neu, aber nicht eingebaut. Auch alle Scheiben und die Scheinwerfer waren neu. Motorisiert war das Auto nicht mit dem Original-Vierzylinder mit 69 PS, sondern es wurde der Motor des Renault 5 Alpine, der seinerzeit 93 PS hatte, mitgeliefert. Diese Maschine ist oft in den A110er Alpines verbaut.
Am 17. Dezember 2022 traf ich mit der Karosserie und einer großen Menge Teile in Moosburg ein und machte mich sofort an den Zusammenbau. Der sollte sich bis zum Frühjahr 2024 hinziehen und machte viel Arbeit, aber auch viel Spaß. Manchmal musste ich aber schmerzlich erkennen, dass es sich bei den Alpines um Einzelanfertigungen handelt, die alle verschieden sind. Viele Teile, wie z.B. die Scheiben, passen einfach nicht optimal und müssen irgendwie passend gemacht werden. Oder man muss Kompromisse eingehen. Den Motor baute ich nicht gleich ein, sondern brachte ihn in die Eifel zum bekannten Alpine-Tuner Schäfer, der der Maschine 120 PS einhauchte. Das erreichte er durch Aufbohren der Zylinder, was den Hubraum von 1400 auf 1550 ccm steigerte, sowie durch die Verwendung von zwei Weber-Doppelvergasern.
Am 26. Februar 2024 erhielt ich TÜV und Zulassung für das Schmuckstück. Seitdem habe ich schon ein paar Kilometer zurückgelegt und ein paar Treffen besucht, aber bei der Zuverlässigkeit hapert es noch. Das Auto hat lange gestanden, war total zerlegt und ist alles andere, als ein Serienprodukt. Den einen oder anderen Fehler habe ich natürlich auch gemacht, aber damit muss der Amateur leben. Die Punkte auf der Todo-Liste werden aber immer weniger und der Fahrspaß steigt. Anfang lautete das Motto „jeden Tag ein neues Problem, jeden Tag eine neue Lösung“. Mittlerweile überwiegen jedoch die Lösungen die Probleme. Die Blicke die man von sachkundigen Passanten bekommt und die oftmals hochgereckten Daumen sind jedenfalls unbezahlbar.
Bei meiner Alpine handelt es sich um einen bei FASA in Vallodolid/Spanien gebauten Lizenzbau.
Baujahr 1967 Hubraum 1550 ccm Leistung 120 PS (gemessen) Vmax noch nicht ausprobiert 4-Gang-Getriebe
